Foto:
Sprint Training - Die schnellen Muskeln
Bestimmte Talente sind eine Gabe der Natur. Das gilt auch im Radsport. Und hier ganz speziell für den Sprint. Die genetische Veranlagung hat bei jedem von uns vorbestimmt, ob wir im Radsport eher zur Kategorie Kletterspezialist, Zeitfahrer oder Sprinter gehören. Für die Eignung zum Sprinter im Radsport sind die schnellen Muskeln verantwortlich.
Wesentliche Faktoren für die Sprintfähigkeit im Radsport sind Sprintbeschleunigung, Grundschnelligkeit und Sprintausdauer. Sprintbeschleunigung und Grundschnelligkeit haben dabei die größte Bedeutung. Man sagt, zu etwa 85 Prozent wird Beschleunigung im Radsport durch eine maximale Erhöhung der Trittgeschwindigkeit erreicht und erfordert eine möglichst gleichzeitige Kontraktion aller beteiligten Muskelnfasern. Möglichst wenig sollen dabei die antagonistisch, das heißt, die gegensätzlich wirkenden Muskeln beansprucht werden.
Die Steuerung und Abstimmung der einzelnen Muskeln für den Radsport erfordert zugleich eine äußerst komplizierte und vielschichtige Koordination der zugehörigen Nervenfasern und des zentralen Nervensystems. Die Impulse müssen ungeheuer schnell und dazu in unterschiedlicher Abstufung in die Beine geleitet werden. Vielleicht ist diese besondere Eigenschaft des Nervensystems für den Sprint im Radsport angeboren und führt dann erst sekundär zur Anpassung der geforderten Muskulatur. Die Muskelfasern müssen ihrerseits fähig sein, blitzschnell zu kontrahieren und eine große Schnellkraft entfalten. Das können jedoch nur die schnellen Muskelfasern, von denen Sprinter im radsport tatsächlich einen sehr großen Anteil in ihrer Muskulatur haben.
Die Sprintausdauer
Die Fähigkeit im Radsport, einen Sprint bis ins Ziel durchzuhalten nennet man Sprintausdauer. Sie ist an der gesamten Sprintfähigkeit jedoch nur zu etwa 10 Prozent beteiligt. Die schnelle Erschöpfung der energiereichen Phosphate und ein rapider Anstieg der Milchsäure in der Muskulatur beschränken den möglichen Sprint mit maximaler Höchstleistung auf etwa 10 bis 11 Sekunden. Für den Radsport umgerechnet auf ein Rennen sind das rund 150 bis 200 Meter. Rennfahrer mit einem überwiegenden Talent zur Sprintbeschleunigung werden auf den letzten Metern vor dem Ziel etwas langsamer, während die Zielstrich-Spezialisten im Radsport, bei denen die Sprintausdauer stärker ausgeprägt ist, sich vor allem im letzten Drittel des Sprints noch steigern können.
Im Artikel stöbern |
So werdet ihr zum König auf der Zielgeraden |
Die schnellen Muskeln |
Muss man zum Sprinter geboren sein? |