Rennrad Rahmen Carbon
Foto: CUBE

Rennrad: Carbon oder Alu?

Spätestens dann, wenn man sich ein neues Rennrad oder einen neuen Rahmen zulegen möchte, stellt sich die Frage aller Fragen: Carbon oder nicht? Nun die Kohlefaser ist auf dem Rennrad Markt auf dem Vormarsch und gilt als das Non plus Ultra. Aber dem ist nicht ganz so. Wir sagen euch, was es beim Rennrad und Rahmen mit Carbon auf sich hat.

Zunächst sei einmal gesagt, dass auf dem Rennrad Markt die Rahmen aus Carbon in der „offenen Preisklasse“ derzeit das Rennen machen und traditionelle Alu-Produkte hinter sich lassen. Carbon Rahmen fürs Rennrad sind teuer und werfen die Frage auf, ob sich der hohe Preis denn überhaupt rechnet. Zumal ist Carbon Rahmen nicht gleich Carbon Rahmen. Soll heißen, dass es unter den sündhaft teuren Teilchen für euer Rennrad große Qualitätsunterschiede gibt, wie einschlägige Tests ans Licht gebracht haben. Im Durchschnitt kosten Carbon Rahmen fürs Rennrad inklusive Gabel an die 2.200 Euro oder auch mehr. Gute Alurahmen hingegen liegen im Durchschnitt bei 1.300 Euro. Und damit fährt kein Rennrad schlechter!

Eine der Gefahren des Fasermaterials Carbon ist die Tatsache, dass man unmöglich von der Optik auf die technische Qualität schließen kann. Ein Alurahmen für ein Rennrad mit einem bestimmten Rohrdurchmesser und bestimmten Gewicht ist in der Regel zuverlässig steif. Zwischen äußerlich ähnlichen Carbon Rahmen können jedoch himmelweite Unterschiede liegen. Der augenscheinliche Vorteil der Carbon Rahmen für ein Rennrad liegt im Gewicht. Sie sind ungefähr 300 Gramm leichter, als Alurahmen. Ob euch das wirklich so viel bringt, müsst ihr selbst entscheiden. Ebenfalls ob euch dieser Gewichtsvorteil am Rennrad den Preis wert ist.

Bei den Rennrad Komponenten sieht es anders aus

Ganz anders sieht es da bei vielen Rennrad Komponenten aus. Überall dort wo Kanten drohen und die Maße vorgegeben sind, macht die Kerbanfälligkeit von Carbon Probleme. Eine Schwachstelle sind Carbon Sattelgestelle, die äußerst sensibel gegenüber kleinflächigen Stützen-Klemmen sind. Die feinen Kohlestangen des Sattelgestells am Rennrad werden ohnehin ungünstig belastet. Aus diesem Grund sollten die Sattelstützen mindestens mit speziellen, mehrfach geschlitzten Klemmen gehalten werden und dürfen keinerlei Kratzer abbekommen. Sonst kann es mit dem Rennrad schnell gefährlich werden.

Vorteile können auch Teile aus Carbon mit freier Formgebung bieten. Einteilige Kombinationen fürs Rennrad aus Lenker und Vorbau sind zwar nicht unbedingt leichter, als die bewährten Leichtmetallkonstruktionen, aber futuristisch, ergonomisch bestechende Formen können aus Metall natürlich nicht hergestellt werden. Doch auch hier bleibt der Nachteil, dass man Schäden kaum erkennt. Wenn ein Alu-Lenker am Rennrad nach einem Sturz sichtbar verzogen ist, weiß jeder vernünftige Radsportler, dass er ihn erneuern sollte. Carbon hingegen kehrt oft in seine Ausgangsposition zurück, obwohl tragende Schichten gerissen oder instabil sind. Auch das kann sehr gefährlich werden. Und wenn ihr dann das komplette Ding austauschen müssen, kann das sehr teuer werden.

Unser Tipp

Die Frage, Alu oder Carbon am Rennrad solltet ihr anhand eures Geldbeutels und vernünftig beantworten. Ein technischer Freak steht sicher auf neueste, moderne Materialien für sein Rennrad. Er kauft wohl Teile aus Carbon. Wenn nicht, bleibt beim Traditionellen Aluminium.

Werbung

 

Zurück zur Übersicht >>>

Werbung
Video

Carbon Rennrad - CUBE X-Race Pro

 

Perfektes Radsport Training
Perfektes Radsport Training
von Alexander Natter
Das Handbuch für ein optimales Training im Radsport
rennrad buch
Die besten 100 Tipps für Rennrad Fahrer
von Nis Sienknecht
Wissenswertes übers Rennrad