Triathlon: Sitzposition auf dem Rad
Foto: stock.xchng

Triathlon und die Sitzposition auf dem Rad

Zu jedem Triathlon gehört fast immer ein Einzelzeitfahren auf dem Rad. Die Belastungen des Ausdauer-Dreikampfes sind aber ganz andere, als im Radsport. Aus diesem Grunde sollten Triathlon Sportler ihre Sitzposition auf dem Rad auch nicht unbedingt von den Radprofis abschauen. Sinnvoller ist es, einen eigenen Stil zu entwickeln.

Die zweite Disziplin auf dem Rad nimmt beim Triathlon die meiste Zeit für sich in Anspruch. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der schnellste auf dem Rad auch den Triathlon gewinnt. Am Ende wartet bekanntlich die Laufstrecke und nur wer auch da seine Fähigkeiten ausspielen kann, hat eine Chance aufs Podest. Gute Leistung in der letzten Disziplin des Triathlon können Sie schon auf dem Rad vorbereiten. Da die Aerodynamik beim Zeitfahren eine Schlüsselrolle einnimmt, sollte Sie auf dem Rad windschnittiger werden. Besonders effektiv ist dabei eine ziemlich flache Oberkörperhaltung auf dem Rad und ein zwischen die Schultern gezogener Kopf. Allerdings kann eine extreme Sitzposition beim Triathlon auch Probleme bereiten, da die Muskulatur im unteren rücken zu stark gedehnt wird. Das kann zu Schmerzen führen und die Leistung einschränken.

Im Triathlon sagt man: Steil sitzen auf dem Rad und schnell laufen! Um den Oberkörper nicht zu weit aufzurichten, aber dennoch den Hüftwinkel zu ändern, gibt es eine Lösung. Je weiter man auf dem Rad hinten sitzt, desto kleiner wird der Winkel in der Hüfte. Rutschen Sie dagegen nach vorn, so vergrößert er sich. Die Änderung der Körperhaltung wirkt sich durch geringeren muskulären Stress eventuell sogar positiv auf die Laufleitung beim Triathlon aus. Das zumindest lässt eine Studie aus dem Jahr 2000 vermuten, die im Journal of Sports Sciences erschienen ist. Dabei ging es eben um die Sitzposition beim Triathlon auf dem Rad. Die Probanden dieser Triathlon Studie mussten  nach einer simulierten 40-Kilometer Belastung auf dem Rad einen 10-Kilometer-Lauf absolvieren.

Steiler sitzen, schneller Laufen?

Beim ersten Test wurde en Triathlon Sportlern  ein Sitzrohrwinkel von 73 Grad auf dem Rad eingestellt, beim zweiten waren gar 81 Grad. Das Ergebnis sprach deutlich für einen steileren Sitzwinkel, denn im zweiten Test konnte die Gesamtleistung auf dem Rad und beim Laufen im Durchschnitt um fünf Minuten verbessert werden. Die Triathlon Probanden steigerten sich zwar auch beim Radfahren, doch die Steigerung beim Laufen war weitaus größer. In einer anderen Studie, die bereits drei Jahre vorher erschienen ist, wurde die Auswirkung des Sitzrohrwinkels auf die Leistung auf dem Rad untersucht. Dabei ermittelten die Forscher einen Sitzwinkel von 80 Grad als den effektivsten im Triathlon.

Sitzposition: Schnell auf dem Rad beim Triathlon
Optimal Sitzen - besser Laufen!

Dieses Ergebnis würde zwar eine schnellere Zeit auf dem Rad erklären, aber keine bessere Laufleistung im Triathlon. Die Forscher vermuten, dass dafür eine gleichmäßigere Belastung mit weniger hohen „Peak-Belastungen“ zu Beginn des Tretzyklus verantwortlich ist. Diese Peak-Belastungen lassen sich allerdings mit der Positionierung der Pedalplatten minimieren. Setzt man diese unter dem Schuh weiter nach hinten, wird die Wadenmuskulatur weniger stark belastet. Das kann sich dann bei der letzten Disziplin des Triathlon positiv bemerkbar machen. Das gilt weniger auf den kürzeren Strecken, sondern vor allem auf der Langdistanz, wo die Renneinteilung auch auf dem Rad viel gleichmäßiger verläuft.

Welche Sitzposition ist die beste?

Beide Studien lassen vermuten, dass man bei einer steileren Sitzposition nicht nur bequemer auf dem Rad sitzt, sondern dass man auch zu Beginn der Laufstrecke beim Triathlon bessere Leistungen bringt. Das ist aber noch kein Grund, um den Sattel gleich so weit wie möglich nach vorne zu schieben. Denn damit verlagert man mehr Gewicht auf das Vorderrad, was das gesamte Fahrverhalten auf dem Rad erheblich beeinflussen kann. Durch den veränderten Schwerpunkt können auch Brems- und Lenkmanöver beim Triathlon erschwert werden. Letztendlich zählt immer nur Ihr subjektives Gefühl auf dem Rad. Fühlen Sie sich wohl, bringen Sie auch im Triathlon Wettkampf mehr Leistung.

Welche Sitzposition Sie auch welcher Triathlon-Distanz letztendlich auf dem Rad schneller macht, müssen Sie also selbst herausfinden. Und das geht am besten durch viel Ausprobieren. Haben Sie eine angenehme Sitzposition auf dem Rad gefunden, dann trainieren Sie möglichst in dieser. Nur so können Sie die Vorteile der optimierten Sitzposition im Triathlon wirklich nutzen. Das heißt nichts anderes, als dass Sie öfter auf dem Rad trainieren, das sie dann auch im Triathlon Wettkampf nutzen. Also: Das Triathlonbike ist die Regel, das Rennrad die Ausnahme!

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Die richtige Sitzposition auf dem Rad beim Triathlon

 

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