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Triathlon: Auch ein bisschen wie Schach
Als Chris Mc Cormack, die lebende Triathlon Legende einmal erklärte, in Kona 2010 wieder an den Start zu gehen, war jeder baff. Die Bezeichnung „Triathlon Legende“ hatt er bis dahin noch nie gehört und die Leute sagten Dinge wie „da kommt wieder Mc Cormack, Mr. Triathlon und reißt das Maul auf. Er muss sich wohl selbst überzeugen, erzählt jedermann, der es hören will, wie er diesen Triathlon gewinnen will. Er ist ein Träumer. Er wird die Konkurrenten auf dem Bike nie weit genug abschütteln können und Alexander ist einfach ein viel zu guter Läufer. Macca ist zu alt, um diesen Triathlon gewinnen zu können. Das schafft er nicht!“ Nun, Christ wäre nicht Christ, hätte er nicht gewusst, dass er gewinnen konnte und in der davor liegenden Winterpause tat er genau das, was viele andere Triathlon Aktive eben nicht tun: er zerlegte das Rennen in seine Einzelteile und sah es sicht strategisch an. Triathlon hat wohl auch ein bisschen was mit dem Schachspielen gemeinsam. Oder vielleicht auch mit der Computerszene, denn Chris sah sich selbst als Hacker, der in das spezielle System des Kona Triathlon einbrechen wollte.
Natürlich besorgte er sich ein Video vom Kona Triathlon des Jahres 2009. Sah es sich an und erkannte, dass viele Läufer das Rennen wegen der Art und Weise gewinnen konnten, wie sich die restliche Triathlon Konkurrenz auf dem Rad bewegte. Dann bemerkte er etwas, was für dieses Event anscheinend sehr wichtig war. Auf dem Bike zwischen Meike 40 und 80, dort, wo man normalerweise vom Queen Highway abbiegen und sich zum Turnaround nach Hawi hochquält neigen die meisten Triathlon Teilnehmer dazu, sich etwas zurückzunehmen, anstatt voll anzugreifen, um einen Vorsprung herauszufahren. Dieser Streckenabschnitt ist nämlich berüchtigt für seinen heimtückischen Seitenwind jeder geht beim Triathlon auf Nummer sicher, wenn die Böen derart stark zuschlagen. Das heißt auch, dass die besten Läufer auf dem Rad ihre Beine schonen konnten. Das wiederum hat zur Folge, dass erholt nach Kailua-Kona zurück kommen und bei der letzten Disziplin des Triathlon, der Laufstrecke allen anderen davonrennen. Chris’ strategischer Schachzug: er tat genau das Gegenteil und griff beherzt an. Und das sollte sich für ihn auch lohnen, denn er gewann diesen traditionellen Triathlon.
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