Rennrad
Foto: Cyclingfoto McCarter

Rennrad, Sport und Spott

An ein modernes Rennrad dachte noch niemand, als im Jahre 1817 der badische Forstmeister und Professor der Mechanik Carl Friedrich Christina Ludwig Freiherr Drais von Sauerborn die lenkbare Laufmaschine erfunden hatte. Und doch entstand bereits damals das ein oder andere Sportbild vom Radfahren, bei dem auch Vehikels zu sehen waren, die in die Kategorie Rennrad einzuordnen wären. So karikierte der englische Zeichner Georges Cruikshank bereits 1819 das Laufradfahren, indem er diesen neuen Sport auf einem Rennrad der damaligen Zeit mit verschiedenen Berufsständen in Verbindung brachte. Parallelen zur heutigen Zeit, in dem das Rennrad ja auch nicht nur Sportgeräte, sondern Ausdruck eines bestimmten Lifestyles ist, sind durchaus erkennbar.

1829 wollte Drais die Brauchbarkeit seiner Erfindung durch Rennen mit Massenstarts beweisen. Die erste Stufe vom neuen Fortbewegungsmittel zum heutigen Rennrad war also genommen.  Wie der Bayerische Landbote in seiner Ausgabe vom 20. April 1829 in seiner Sportreportage berichtet, gingen 26 Wettbewerbs-Draisinen (so hießt ein Rennrad damals) an den Start. Für die 4,5 km lange Strecke vom Karolinenplatz zum Schloß Nymphenburg benötigte der Sieger 31,3 Minuten. Ein Radprofi der heutigen Zeit ist mit seinem Rennrad natürlich um einiges schneller, aber immerhin. Der Sieger erhielt wie auch die übrigen Platzierten, neben Ehren- auch Geldpreise… Radprofis schon vor 152 Jahren. Ein bis heute unbekannter Künstler ein solchen Rennen mit der Draisine, dem Rennrad des vorletzten Jahrhunderts, mit einem Kupferstich dargestellt. Das Original befindet sich übrigens im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, wo jedes Jahr im Herbst die Profis auf dem Rennrad ihre Runden um die Altstadt drehen.

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