Foto: Team NetApp
Radsport made in Germany
Der deutsche Radsport ist wieder gefragt. Vielleicht weniger die Aktiven aber dafür umso mehr Deutschland und seine Radsport Fans. Das beweist nicht zuletzt die Vergabe einer Wildcard des Giro d’Italia an das deutsche Team NetApp. Der Zweitdivisionär wurde vom italienischen Renndirektor Michele Acquapone kurzfristig ins Teilnehmerfeld gehievt. Damit ist der deutsche Radsport zwar nicht gut, aber doch vertreten. Denn auch die Führungsriege des russischen Teams Katusha beherrscht die deutsche Sprache astrein. Mit Team Manager Hans-Michael Holczer seinen Mannen ist das Katusha-Management dem deutschen Radsport nicht unbekannt. Und auch hinter den Kulissen sind die deutschen Farben irgendwo mit dabei. So ist Radsport Sponsor NetApp auch der Software-Lieferant des Giro-Sponsors La Gazetta dello Sport. Es war vor allem die Entscheidung Aquapones, das deutsche Continental-Team einzuladen, dass nicht nur im deutschen Radsport für etwas Überraschung sorgte.
Nicht die Italiener, also Aquapones Landsleute, zeigten sich doch etwas überrascht, ob des Zuschlags für das deutsche Team. Selbst im deutschen Radsport haben viele das nicht unbedingt erwartet, denn unter den Wildcard-Bewerbern sind Mannschaften dabei, denen die NettApp-Profis nur schwer das Wasser reichen können. Im Radsport zählen auch Taktik und vor allem strategisches Marketing. Trotz der nicht ganz so erfolgreichen letzten Jahre, nach der Ära Telekom und Jan Ullrich, ist der Radsport in Deutschland sehr beliebt. Und für den Giro wird es höchste Zeit, auch außerhalb Italiens für Fan-Akquise zu sorgen. Im Gegensatz zu anderen großen Radsport Events, wie zum Beispiel der Tour de France, gilt der Giro gerade bei den deutschen Zuschauern eher als inneritalienische Angelegenheit. Mit der Zulassung NetApps soll sich das ändern. Ob es was bringt, bleibt freilich abzuwarten. Denn auch im Radsport zählen vor allem Erfolge deutscher Fahrer. Ob es die beim diesjährigen Giro geben wird ist mehr als fraglich.
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