Radsport
Foto: Dominic Favre

Sackgasse für den Radsport

Der Radsport fährt derzeit nicht nur in eine Einbahnstrasse, sondern befindet sich sogar in einer Sackgasse. Ganz gleich, wie das Urteil nächste Woche gegen den spanischen Tour-Sieger Alberto Contador auch aussehen mag. Dass es eine weitere Belastung für den Radsport ist, weiß man schon heute. Sollte der internationale Sportgerichtshof CAS Contador für schuldig befinden, ist es eine weitere herausgezogene Karte im ohnehin schon durch den Dopingsumpf kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Kartenhaus namens Radsport. Sollte man ihn freisprechen, würden sich die vielen Verschwörungstheoretiker bestätigt sehen, die im Radsport sowieso eine weltweite Mafiaorganisation auf zwei Rädern sehen. Der Radsport – Sponsor Flavio Becca, seines Zeichens Geldgeber des teams RadioSgack-Nissan warf dem israelischen CAS-Richter Ephrahim Barak Befangenheit vor. Dieser habe angeblich Contadors Team Saxobank nach Israel eingeladen, wo die Profis unter anderem bei Aufbau einer Radsport – Schule halfen. Für Becca ein eindeutiges Indiz dafür, dass der Fall Contador wohl schon entschieden sei. Das allerdings wies Mathhieu Reeh, Radsport – Funktionär und Generalsekretär der CAS entschieden zurück. Außerdem hätte der Vorsitzende des Gremiums in Lausanne in der viertägigen Radsport – Verhandlung um den Spanier angeblich einen Belastungszeugen der Anklage nicht zugelassen haben.

Unterdessen bereitet sich Alberto Contador selbst ohne jegliche Nervosität auf die kommende Radsport Saison vor. An der am 15. Februar beginnenden Algarve-Rundfahrt kann er allerdings nur starten, wenn er freigesprochen wird. Die vor 18 Monaten begonnene Causa Contador, die am 21. Juli 2010 mit positiven Clenbuterol-Nachweisen den Anfang dieses Radsport - Dramas einläutete, dürfte im Januar zu Ende sein. Contador selbst pocht weiter auf seine Unschuld und gibt einem verunreinigten Steak die Schuld am positiven Befund auf das Kälbermastmittel. Der Radsport Weltverband UCI und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatten beim CAS Einspruch gegen den Freispruch für Contador durch seinen Landesverband vom Februar 2011 eingelegt. Der Radspport Weltverband will den Fall, der nun schon über einem Jahr dem gebeutelten Radsport nachhängt, bis zur Urteilsverkündung nicht kommentieren.

 

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